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Triophilia
Jazzwerkstatt 071
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Erfrischend würzig
Es gibt Stücke, die betören von den ersten Sekunden an, deren Töne setzen sich in den Ohren fest, kriechen unter die Haut und lassen einen erzittern. Das geht mir so bei „Music for Fish”, dem herzzerreißend schönen Eingangstitel des Albums „Triophilia”, mit dem die drei Wahlberliner Alan Bern, Paul Brody und Michael Rodach eine erfrischend lebendige, würzige Mixtur aus Tradition und Moderne, streng durchkomponierter Musik und Improvisation, komischen und hymnischen Elementen, Heiterkeit und Melancholie zelebrieren. Sie spielen in ungewöhnlicher Besetzung: Klavier, Melodica, Akkordeon (Bern), Trompete, Flügelhorn (Brody), Gitarre (Michael Rodach). Alle drei haben als klassische Instrumentalisten begonnen, bevor sie sich anderen Ausdrucksformen öffneten. Alan Bern aus Bloomington (Indiana) hat nach einem klassischen Klavierstudium die musikalische Revolte der 60-er Jahre entdeckt und ist für zwei Jahre ans Creative Music Studio in Woodstock (New York) gegangen, wo er unter anderem mit John Cage und Carla Bley gearbeitet hat. Auf diesem Weg entdeckte er für sich die jüdische Musik. Paul Brody kam vor 15 Jahren auf der Suche nach Spuren seiner Familiengeschichte in Berlin an, wo er sich ebenso niederließ wie Jahre zuvor Alan Bern. Michael Rodach hat in Boston studiert, erst Klassik, dann Jazz. Das Spiel mit vielfältigsten Traditionen ist seinen Kompositionen – 6 der 11 Stücke sind von ihm – deutlich eingeschrieben. Die Vielfalt, die ebenso unbefangene wie raffinierte Mischung aus Folk, Rock, Blues, Tanzmusikweisen, klassischer Moderne und Jazz gilt für alle drei Musiker. Ihre Stücke sind gewürzt mit Komik, sie wechseln schlagartig den Charakter. Ein Titel wie „Secret Cinema” (Brody) verrät geradezu programmatisch das Verfahren: Ihre Musik erzählt Geschichten. Es sind lauter kleine, kurze Filme, heitere und melancholische, ernste und witzige, und dem ersten Ohrwurm folgen weitere. In „Track 15” gelingt es Rodach erneut, mit kammermusikalischen Ostinato-Klängen, die sich zunehmend steigern, eine Gänsehaut zu erzeugen. Das helle, orgelartige Klangbild hat streng hymnischen Charakter. Den brechen die drei Triophilialisten allerdings sofort wieder auf, indem sie mit „Der elegante Esel” (Rodach) und „Bartoki” ihre ganz andere Seiten zeigen: Da entwickeln sie den transparenten Zauber sentimentaler italienischer Filmmusik oder lassen sich von Bela Bartok inspirieren, Tradition und Experiment zu verschmelzen, nicht ohne gelegentlich groovende Bebop-Rhythmen zu unterlegen. Alan Bern, Paul Brody und Michael Rodach präsentieren mit „Triophilia” eine erfrischend würzige Musik aus leisen und lauten Tönen, die unterhält und unter die Haut geht, so nah liegen feierliches Pathos und schräge Töne wohl selten.
--- Hans Happel, CD-Kritik.de, April 11, 2010

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Die groovende Melodica
Brody, Bern und Rodach spielten im Bauhaus in extravaganter Besetzung

Morgens um vier in einem Jazzkeller, die Biere ungezählt, nichts mehr, das zu sagen wäre. Da steigt aus dem Schweigen diese Musik: Über einen pochenden, sich langsam multiplizierenden Gitarrenbass schieben Akkordeon und Trompete flache Melodien in gleicher mittlerer Lage. Das macht wach und friedlich zugleich.
Musik mit Wirkung
Die Aufmerksamkeit setzte sofort ein, als Bern, Brody und Rodach in die Tasten, Saiten und Ventile griffen. Die Entspannung auch. Das Konzert, Teil der Musikreihe am Bauhaus, konnte im Rahmen der noch jungen Kooperation mit der Jazzwerkstatt Berlin-Brandenburg stattfinden. Jazzkeller-Atmosphäre hatte die Bauhausbühne zwar auch an diesem Dienstagabend nicht zu bieten, aber die Musik war perfekt.
"Kennt ihr", fragten die Musiker augenzwinkernd in den Saal, "eine leisere Band als uns? Wir sind wahrscheinlich die leiseste Band Deutschlands." Auf jeden Fall eine der sympathischsten, im Auftreten wie im Sound. Durchweg freundliche Unterhaltungen führen Paul Brody, Alan Bern und Michael Rodach in ihrer seltenen Besetzung: Sanft verdämmernde Charakterstücke von meist wenigen Minuten Dauer reihten sie aneinander, hochassoziativ, absichtsvoll sparsam in den Mitteln und reduziert im Ton. Aber groß in der Wirkung. Und mit einem kleinen Hang zu Belanglosigkeit und Lakonie, den sich das "Triophilia" genannte Programm, die "Dreierfreundschaft", durchaus leisten kann. Irgendwo zwischen Klezmer und Folk, Blues und Latino angesiedelt, gibt es sich stets melodiös, manchmal sogar polyphon, oft meditativ oder melancholisch. Doch kennt diese Melancholie keine depressiven Untertöne: Sie klingt hell, stimmt zuversichtlich, versöhnlich.
Das Beste zum Schluss
Am extravagantesten nahm sich zwischen Trompete, E-Gitarre und Akkordeon die Melodica aus, die von Alan Bern virtuos als Jazzinstrument ins Spiel gebracht wurde. Der Flügel stand aufgeklappt auf der Bauhausbühne, kam aber nicht zum Einsatz. Die Blasharmonika groovte, Paul Brody hielt seiner Trompete schon mal einen Hut zur Klangmodellage vor, zog beim Spielen die Beine an und hätte gern Öfter noch mit seinem warmen, herzlichen Ton auf dem Flügelhorn gefallen dürfen.
Sehr reizvoll die stilistische Vielfalt: An Valeska Gert, die bekannte Berliner Tänzerin, erinnerte ein grotesker kleiner Tango im Stil der klassischen Moderne, er könnte glatt von Erwin Schulhoff stammen. Frankofone Anklänge waren durch den Einsatz des Akkordeons programmiert und gipfelten in einer charmanten Musette. Finale und Zugabe rödelten sich mit langen Schwüngen in Trance. Schon wahr: Das Beste muss zum Schluss kommen.
Als die Herren also richtig in Fahrt und die Anekdoten und Romanzen zu Poemen angewachsen waren, freuten sich die immerhin etwa 40 Zuhörer, dabei gewesen zu sein. Sie spendierten von Titel zu Titel mehr Applaus und am Ende bescheidenen Jubel - selbstverständlich in angemessener Lautstärke.
--- UTE VAN DER SANDEN, MZ: Dessau, März 24, 2010

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Because it was portable and reflected the many cultures that came to the US in the 20th century, once upon a time in American popular music the accordion was the thing. Then it pretty much disappeared, seen as a kind of corny relic. But it has resurfaced as a vital and expressive instrument giving new and different color. Here are three stunning examples—all in trio format and with trumpet as an essential partner.
Alan Bern positively glows as he helps his comrades on Triophilia—Paul Brody on trumpet and flugelhorn and Michael Brodach on guitar—deliver an almost orchestral approach to tunes that suggest a whole world of influences. Bern and Brody are Americans who have relocated to Berlin, working here with native Berliner Brodach to give new dimension to everything from Jewish and South American music to Bartók to Gil Evans—all in original new compositions. There's so much in these tunes: blues or the impression of same, in Bern's "Angel Blue"; a sense of spiritual odyssey in Brody's "Heschel"; a blend of new jazz and traditional colors in "Bartoki" and an ever-present sense of new worlds opening out of the old. ...
--- Donald Elfman, All About Jazz: New York, March 6, 2010

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Im DetoNation Orchestra spielt der grandiose Trompeter Paul Brody regelmäßig mit seinem Berliner Nachbarn Michael Rodach, zu dessen feinsinniger Saitenarbeit sich hier nun die ebenso fragilen Tupfer von Alan Berns Akkordeon, Melodica oder Klavier gesellen. Bern, der als klassischer Pianist begann, dann mit Brave Old World ebenjene eroberte und inzwischen in Weimar den alljährlichen "Yiddish Summer" leitet, setzt hier aber genau wie Brody das jiddische Element in den Hintergrund. Die "Music For Fish" umtastet 5 Minuten lang eine ganz schlichte, beständig wiederholte Tonfolge und glüht doch vor Spannung, etwas später wird's auch mal flotter und mit "Angel Blue" schließlich schon beinahe kitschig schön. Sehr entspannter, aber auch hochspannender Jazz.
--- Karsten Zimalla, Westzeit.de, Februar 1, 2010

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Würde man nur den ersten Titel, die “Music For Fish—, als Visitenkarte nehmen, könnte man denken, dass die Sympathien von drei Persönlichkeiten — Triophilia — auf einem Minimalkonsens basieren. Suggestiv wird ein kleines Motiv mit Trompete und Akkordeon über monotonem Gitarrenpuls variiert, ohne dass eine interaktive Begegnung stattfindet. Doch Michael Rodach, Alan Bern und Paul Brody wollten wohl die Probe aufs Exempel machen, denn schon das “Eskimo Märchen” Überrascht mit einer Tristeza-Chanson-Melodie vom Akkordeon, die im Bossa-Tempo swingt. Im Shuffle-Rhythmus der akustischen Gitarre wird dann ein “Secret Cinema” besucht und “Angel Blue” ist ein Mix aus Klezmer- und Mississippi-Ambiente. Das Spektrum weitet sich sukzessive. Zum bizarren “Tango Valeska” etwa als großartige Kollektivimprovisation mit markanten Trompetengrowls. Choral und Hymnus sind für den jüdischen Philosophen “Heschel” reserviert, exzentrische Bebop-Lineaturen für “Bartoki”-Erinnerungen. Die Signatur von Triophilia ist also bewusste Reduktion zugunsten von Intensität. Bern, Brody & Rodach nähern sich über Klänge aus sehr verschiedenen Ressourcen, um sie unkonventionell und mit Respekt voreinander zu kombinieren. Die Verwirklichung dieses Konzepts ist ihnen unprätentiös gelungen, indem sie die Aufmerksamkeit für ihre Exkursionen stets durch eine Balance von musikalischer Disziplin und Spontaneität bewahren.
--- Hans-Dieter Grünefeld, Jazzzeitung, 2010/01

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Keine Note zu viel – das ist das Geheimnis dieses deutsch-amerikanischen Ausnahmetrios aus Berlin. Alan Bern (Akkordeon), Paul Brody (Trompete) und Michael Rodach (Gitarre) betören durch eine hochkonzentrierte Musik klarer Konturen und kühler Linien. Die erzeugt – in der Tradition von Jimmy Giuffres coolem Kammer-Folk-Jazz Ende der 50er Jahre – auf wunderbar leise Weise ein geradezu magisches Kraftfeld. Bei den drei Wahl-Berlinern sorgt eine (wohl von jüdischer Folklore herrührende) unterschwellige Melancholie für eine reizvolle Grundfarbe ihrer Triomusik, die durch Tango- und Blues-Anklänge, Monk-Dissonanzen, Seemanns-Romantik und burleske Melodieseligkeit eine Buntheit erhält, die man zunächst nicht vermutet. Toll! (Jazzwerkstatt)
--- gespi, Mannheimer Morgen, Februar 2010

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Tonspuren Februar 2010 – Triophilia
In einer ungewöhnlichen Besetzung präsentieren Alan Bern, Michael Rodach und Paul Brody ein außerordentlich korrektes Stück zeitlose, unabhängige – vom Trend und von Überlieferungen weitgehend unabhängig – Musik. Alan Bern bedient das Tastenarsenal aus Akkordeon, Melodica und Piano, Michael Rodach vertritt als Gitarrist die Saitenzunft, Paul Brody markiert mit Trompete und Flügelhorn in die Luft geblasene Töne. Geht das überhaupt: von Traditionen unabhängig zu sein? Klingt »Tango Valeska« nicht stark nach andalusischer Basismusik, wenn Paul Brody frank und frei im Tango Nuancen des Flamenco freilegt? Und kommt »Heschel« nicht sogar der Bachschen Auffassung eines Trompetenkonzertes nahe?
Alles richtig. Trotzdem dieser Dennoch-Einwand: Was klingt wie ein Anhängsel an dieses und jenes Vorbild, beweist sich bei näherem Hinhören als transparenter, (meistens) dem Wohlklang gewidmeter Baustein für eine Musik der Wiederbegegnung.
Triophilia stellt sich dem Wunsch nach einer einfachen, aber nicht oberflächlichen, nach einer spannenden, aber nicht abenteuerlichen Musik. Vor Überraschungen ist man beim 2003 während der Berliner Festspiele gegründeten Trio nicht gefeit. Plötzlich tritt doch eine bekannte Melodielinie hervor – beispielsweise in »Bartoki«, wo in einer flotten Synthese aus Experiment und erinnerter Bela Bartók-Musiksprache ein Blues erkennbar wird. Hier rennt Michael Rodach mit gewagten Gitarrenriffs den beiden anderen fast davon. Zum Reigen lädt »Angel Blue« ein: schwebende Tanzschritte, ostinater Rhythmus, aufreizende Melodie. Wer hier nicht im Takt mit dem Kopf nickt, der hat ... (<- selbst Entdecktes bitte einfügen!)
--- Klaus Hübner, jazzthetik.de Februar 2010

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Musik kann manchmal sehr rätselhaft sein, sich würdevoll zwischen Klassik, Moderne und Neuer Musik bewegen. Leicht wie ein Vogel in luftiger Höhe dahingleiten, traumwandlerische Bilder in Noten malen. Drei Freunde spielen mit den Farben der Musik, Öffnen Räume für transparente Melodien. Bern, Brody & Rodach erschaffen wundersame Kleinode. „Triophilia“ - sinnliche Momentaufnahmen. Ein Spiel mit den Elementen.
Alan Bern (Akkordeon, Melodica, Piano), Michael Rodach (Gitarre) & Paul Brody (Trompete, Flügelhorn) lieben das avantgardistische. Sich kreativ durch die Welt der Musik bewegend, schweben die beiden Amerikaner und Michael Rodach aus Berlin unplugged durch einen grenzenlosen, weiten Kosmos. Die Farbtupfer, die sie auf ihrer Reise setzen, entspringen dem Rock und Freejazz, dem Blues und Tango, der Klassik, dem Volkslied, der jiddischen Musik, dem Chanson und dem Folk. Ein breites Spielfeld der Improvisationskunst.
Drei Musiker, versiert an ihren Instrumenten, die kleine, feine Kostproben ihres künstlerischen Schaffens abliefern. Für das geneigte Ohr nicht immer klar strukturiert und geordnet. Für Liebhaber der modern geprägten Jazzmusik aber auch Klassik sicherlich ein Quell improvisatorischer Hochkultur. Das musikalische Ausdrucksspektrum weißt interessante Experimente auf, die sich durch die komplette Produktion ziehen.
Dafür stehen Garanten für hochwertige Musik: Alan Bern – Programmdirektor des Yiddish Summer in Weimar, Leiter der The Other Europeans Band, des Ensemble Diaspora Redux und des Ensemble Brave Old World, Musiker an der Seite des Avantgarde-Akkordeonisten Guy Klucevsek. Michael Rodach – spielte mit Iger Okoshi, Bob Moses und Teo Macero, zeichnet sich verantwortlich für zahllose Tanzprojekte in Europa und Amerika, schrieb Filmmusik und arbeitet an der Seite diverser Regisseure und Choreographen wie Gayle Tufts und Robert Galvan. Paul Brody – gastierte als Lehrer und Musiker u.a. auch auf dem Yiddish Summer Festival in Weimar, leitet das Klezmer-Projekt Sadawi, komponiert für Theater und Radio und spielte in der Vergangenheit an der Seite von Barry White, Blixa Bargeld, Frank London und David Moss.
„Triophilia“ - elf spannende, experimentelle Hörerlebnisse, die die Fantasie herausfordern.
--- Rainer Molz, monstersandcritics.de December 9, 2009

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Ein akustisches Jazztrio in ungewöhnlicher Zusammensetzung: Alan Bern (Akkordeon/Melodika/Piano), Michael Rodach (Gitarre) und Paul Brody, (Trompete/Flügelhorn). Alle drei leben in Berlin und arbeiten seit dem Berliner Jazzfest 2003 in unregelmäßigen Abständen zusammen. Jeder für sich bedient normalerweise ein anderes Genre. Alan Bern kommt aus der Klezmer-Ecke und hat sich vor allem mit seiner Gruppe „Brave Old World” einen Namen gemacht. Paul Brody ist klassischer Trompeter mit der Vorliebe für Jazz. Michael Rodach schließlich ist der Mann mit dem breitesten Fächer: er ist anerkannter Kammermusiker zwischen Ambient, Folk und Klassik, er schreibt Filmmusiken und Hörspiele, arbeitet für das Theater und ist erfolgreicher Solokünstler, der avantgardistische Gitarrenmusik mit Pop-Elementen und feiner Geräuscheforschung verbindet. Wenn diese drei Individualisten nun auf „Triophilia” gemeinsame Sache machen, kann man sicher sein, dass dabei eine höchst niveauvolle und abwechlsungsreiche Mixtur herauskommt, die einerseits eine verspielte Romantik zum Ausdruck bringt, andererseits aber auch von erdigem Wurzelwerk und expressionistischer Ideenvielfalt geprägt ist. So schwanken die 11 Stücke hin und her, geben sich mal gefühlvoll, mal aufgekratzt, jonglieren mit Blues- und Tangorhythmen, schlagen Brücken zu Bela Bartòk, widmen dem polnischen Philosophen Abraham Joshua Heschel eine elegische Hymne oder greifen behende zu klassischen Jazzmustern eines Gil Evans. Und immer wieder verblüfft die ungewöhnliche Instrumental-Kombination: Flügel/Trompete, Gitarre/Melodika, Akkordeon/Flügelhorn, Melodika/Trompete. Was manchmal wie der Soundtrack zu einem heiteren Dokumentarstreifen aus der Tierwelt klingt, wandelt sich im Nu zu einem störrischen Klangexperiment oder klingt im nächsten Augenblick wie die Jamsession in einem Jazzklub irgendwo zwischen New Orleans und Louisiana. „Triophilia” ist sozusagen ein flotter Dreier mit vielen Überraschungsmomenten.
--- sound-and-image.de December 7, 2009

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Elf rätselhafte, fast magische Titel, drei Musiker – Alan Bern (Akkordeon, Melodica und Piano), Michael Rodach (Gitarre) und Paul Brody (Trompete, Flügelhorn) -, die konzentriert und fast schwebend miteinander trialogisieren. Bern und Brody kommen aus den USA, aus verschiedenen musikalischen Kontexten: Bern aus dem Umkreis des Creative Music Studios, Brody aus dem Einzugsbereich von John Zorn, aber beide verbunden mit jiddischen Traditionen und beide irgendwo zwischen Avantgarde und Neuer Musik. Rodach ist Deutscher, hat aber in Boston gelernt, mit Perry Robinson und David Moss gespielt und kommt ebenfalls von den Schnittstellen von Klassik und Jazz. Das aber nur, falls jemand fragen sollte, was für eine Musik ohne Percussion und ohne Bass die drei da genau machen. Sie folgen nämlich keinen, aber auch gar keinen Schubladen, ich habe selten so klischeefreies Spielen gehört, das dennoch nicht in allzu willkürliche Partikel zerfällt. Kurze Signale, kleine Tutti, Melodiesplitter, lange Linien und Schleifen, völlig unplugged, natürlich, schaffen einen musikalischen Kosmos, in dem alles seinen gleichberechtigten Platz hat: Blues und Tango, Rock und Free Musik, Volkslied und Volkstanz, hot und cool, growl, slide und impressionistische Tupfer. Witz und musikalische Chuzpe gehören dazu, eben so das Oszillieren zwischen romantischen und absolut lakonischen Passagen. Sehr urban!
--- Thomas Wörtche, Titel-Magazine, December 3, 2009

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The Berlin-based trumpet, guitar and keyboards trio has the same lyricism and surreal edge as the best Americana. Michael Rodach’s sparse guitar blends chamber precision with a full tone and the occasional echo effect, and trumpeter and flugelhornist Paul Brody delivers dry-toned riffs and slightly askew single notes. But it is Alan Bern’s mournful accordion and melodica that give the album a Brechtian quality of jazz-inflected folk and modernism.
--- Mike Hobart, FT.com, October 22 2009

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"So intellektuell gebrochen und zurückhaltend wie der Titel ist die Musik dieses Albums – zumindest bezogen auf die anderen Hervorbringungen des Jazzwerkstatt-Labels, die oft ja in der robusten Free-Jazz-Tradition ostdeutscher Provenienz stehen. Hier spielen zwei Amerikaner und ein Deutscher in der seltenen Besetzung von Akkordeon, Trompete und Gitarre. Alan Bern, der Akkordeonist, der gelegentlich auch Klavier und Melodica spielt, ist ein Forschender zwischen Komposition und Improvisation und ein Pionier der "Neuen jüdischen Musik", auch sein Landsmann, der Trompeter Paul Brody aus dem Kreis um John Zorn, verbindet seinen ursprünglichen Jazzangang mit seinen jüdischen Wurzeln. In Berlin trafen die beiden auf den Gitarreneigenbrötler Michael Rodach und gründeten zusammen ein Trio, das mit "Triophilia" seine erste Einspielung vorlegt. Elf Originals kommen quasi als Miniaturen zur Aufführung. Anklänge an Tango Nuevo, Klezmer oder osteuropäische Volksmusik durchziehen die heiter leisen und dann wieder auch mit derbem Bluestouch oder Bebop-Abstraktion kokettierenden Weisen, bei denen Komponiertes und Improvisiertes organisch ineinander übergehen. Dabei bleibt die Instrumentierung stets zurückhaltend transparent. Natürlichkeit zeichnet diese Musik aus und ein angenehmer Mangel an irgendwelcher Folk- oder Weltmusikseligkeit."
--- Thomas Fitterling, Rondomagazine 10/2009

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"Ein ganz anderes Album erscheint etwa gleichzeitig (mit "Seltsam erscheint unsere Lage"): Triophilia von den Herren Bern, Brody & (ja, genau) Rodach. Die Zusammenarbeit des Deutschen Rodach mit den beiden amerikanischen Kollegen ist eine besondere. Zum JazzFest Berlin 2003 hatte Peter Schulze - der damals neue künstlerische Leiter des Programms - die drei Berliner Musiker zur Zusammenarbeit im Trio angeregt. Dabei fällt zunächst die ungewohnte Besetzung ins Auge bzw. Ohr: Alan Bern an Klavier, wahlweise Akkordeon oder Melodica bildet eine Seite des gleichschenkligen Dreiecks, der Trompeter Paul Brody die zweite, und Michael Rodach vermittelt mit seiner Gitarre zwischen mehr- und einstimmigen Instrumenten. Ein kammermusikalisches Trio mit vielfältigen Optionen also. Wie in Bill Frisells Alben seit Nashville immer Americana die Tonlage setzt, bilden Berns und Brodys Hintergründe in der so genannten New Jewish Music das Fundament. Traditionsbezüge übrigens, die sie nach Berlin quasi re-importiert haben. Nicht ohne Grund fand das CD-Release-Konzert im Rahmen der "Discover US" - Reihe statt. Michael Rodach steuert zu diesem Grundsound Tonlage seinen elgenen "offenen Horizont" bei: die Weite von Strandspaziergängen oder Highwayfahrten in Richtung Sonnenaufgang. So klingt Triophlia bisweilen ähnlich nach Soundtrack wie Seltsam erscheint unsere Lage. Natürlich mit gänzlich unterschiedlichen Assoziationsfeldern. "Bartoki" übernimmt von Bela Bartok das Prinzip der Feldforschung als Quelle des musikalischen Materials. Doch das Forschungsgebiet von Bern, Brody=2 0und Rodach liegt quer zwischen elektrischem Blues und verspielt improvisatorischer Klangentwicklung. Greift Bern zum Akkordeon, wird mal eine folkloristische Tonsprache zitiert, wie z.B. im "Tango Valeska", oder die Rasterfahndung nach gemeinsamen Klangmischungen ausgerufen, wie in "Secret Cinema". Hier verweisen die drei Musiker wieder auf ihren CD-Titel Triophilia. Dass sie das gemeinsame Spiel im Trio mit all seinen Offenheiten und Mehrdeutigkeiten von Herzen lieben, überträgt sich unmittelbar auf Hörerin und Hörer. Und dann setzt sich auch noch "Angel Blue" als Ohrwurm in den Gehörgängen fest. Ja, auch ich liebe dieses Trio."
--- Tobias Richtsteig, Jazzthetik 10/2009

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Bern, Brody & Rodach: Triophilia Jazzwerkstatt JW071 Musik, wie sie nur in Berlin oder New York entsteht: Traurig schoene und ausgelassen wilde Themen, die man glaubt von Strassenmusikern unter den S-Bahn-Boegen zu kennen, werden von den beiden Amerikanern, dem Akkordeonisten Alan Bern und dem Trompeter Paul Brody, gemeinsam mit dem Gitarristen Michael Rodach nuancenreich in den Fluss der Improvisation versetzt.
--- Bert Noglik, MDR
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"This music just grows and grows each time you hear it... A magic musical triangle that conjures up fresh, breezy and light images, these three friends create transparent music painted with a vast palette. The result is a unique, unmistakable picture. This music never forces itself upon you: its persuasiveness stems from its subtlety and sophistication."
--- Ulrich Steinmetzer

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"Accordionist Alan Bern, trumpeter Paul Brody and guitarist Michael Rodach met in Berlin for a session full of urban longing and childlike curiosity recorded as "Triophilia." The three musicians lovingly zero in on everything that’s "uncool" in Berlin. Their music is beyond categorization, suggesting inklings of jazz, ambient, klezmer, chanson, moritat or varieté."
--- Wolf Kampmann

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